Nur Personen mit medizinischer Qualifikation und/ oder Einsatzerfahrung können Mobiler Retter werden. Geeignet sind zum Beispiel Angehörige der Hilfsorganisationen (ASB, DRK, JUH, MHD), Ärzt*innen, Rettungsdienstler, Feuerwehrleute, Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, DLRG, THW, Sanitätsdienst, Einsatzersthelfer*innen (Alpha/Bravo). Aus versicherungs- und vertragsrechtlichen Gründen ist die Volljährigkeit erforderlich.
Als Mobile Retter geeignet sind medizinisch qualifizierte Personen aus dem Rettungsdienst-, Sanitäts- und Krankenpflegebereich sowie den Hilfsorganisationen, außerdem Personen mit Einsatzerfahrung wie z.B. Feuerwehr und THW. Da Mobile Retter in extrem kritische Situationen geschickt werden, bei denen es oftmals um Leben und Tod der Patient*innen geht, müssen wir höhere Qualifikationen voraussetzen, auch um zu gewährleisten, dass sie psychosozial gesund wieder aus diesen Einsätzen herauskommen.
Leider können wir nicht alle Berufsgruppen und Qualifizierungen im Anmeldeformular erfassen. Wir lassen aber auch Personen zu, die über qualifizierte Vorerfahrungen verfügen und sich in unseren Trainings entsprechend beweisen. Letztlich geht es auch darum, ob du dir die Einsätze zutraust. Falls alles für dich zutrifft, kannst du dich gerne registrieren oder im Vorfeld Rücksprache mit der Koordiantion halten.
Solltest du dir unsicher sein, ob du eine für das System Mobile Retter ausreichende Qualifikation verfügst, dann wende dich gerne an den Koordinator. Im Einzelfall kann so auf Grundlage deiner Unterlagen entschieden werden, ob eine Teilnahme in Frage kommt.
Medizinstudent*innen haben wir ausdrücklich mit aufgenommen. In der Regel sollte aber der zweite Abschnitt des medizinischen Staatsexamens bereits absolviert sein. Falls dies bei dir nicht der Fall ist, hast du vielleicht schon notfallmedizinische Basiskurse belegt oder anderweitige Erfahrungen? Auch als Gesundheits- und Krankenpfleger*in (in Ausbildung) bringst du die erforderliche medizinische Qualifikation mit. In der Regel sollte eine abgeschlossene Ausbildung vorliegen oder diese sollte zumindest weiter fortgeschritten sein, so dass du über die notwendige Erfahrung verfügst.
[Wir lassen aber auch Personen zu, die über anderweitige Vorerfahrungen verfügen und sich in unseren Trainings entsprechend beweisen. Letztlich geht es auch darum, ob du dir die Einsätze zutraust. Falls alles für dich zutrifft, freuen wir uns über deine Registrierung.]
Aus versicherungs- und vertragsrechtlichen Gründen ist die Volljährigkeit zwingend erforderlich. Falls du noch nicht 18 bist, freuen wir uns, dich künftig als Mobiler Retter mit an Bord zu haben, sobald du die Volljährigkeit erreicht hast.
Wir freuen uns, dass du dich als Mobiler Retter in unserer Region engagieren möchtest.
Hier das Anmeldeprozedere:
1. Sind die Voraussetzungen erfüllt? Nur qualifizierte Ersthelfer*innen (Rettungsdienstler, Feuerwehrleute, Ärzt*innen usw.) können Mobiler Retter werden.
2. Mobile Retter-App im App Store herunterladen und in der App registrieren
3. Kostenloses Training absolvieren!
4. Jetzt bist du bereit als Mobiler Retter Leben zu retten!
Weitere Informationen findest du auf unserer Webseite unter „Mitmachen“.
Du kannst du dich per E-Mail informieren lassen, sobald neue Trainingstermine veröffentlicht wurden. In diesen E-Mails kannst du dich jederzeit wieder einfach aus dem Verteiler austragen. Weitere Informationen findest du auf unserer Webseite unter „Trainingstermine“.
Jeder Mobile Retter nimmt initial an einer theoretisch-praktischen Einweisung teil. Im Theorieteil werden die Voraussetzungen sowie die juristischen, datenschutzrechtlichen sowie versicherungstechnischen Rahmenbedingungen erläutert und die Teilnehmervereinbarung unterzeichnet. Ebenso werden kurz Themen wie Gefahren der Einsatzstelle, Eigenschutz, Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und Betreuung von Angehörigen erläutert. Wir möchten unsere Mobilen Retter bestmöglich auf künftige Einsätze vorbereiten. Der Praxisteil enthält ein erweitertes Reanimationstraining für Erwachsene, Jugendliche/ Kinder und Säuglinge und eine Defibrillator-Einweisung zur Überprüfung der medizinischen Qualifikation sowie zur Qualitätssicherung. Für das Training solltest du rund drei Stunden (abhängig von der Teilnehmerzahl) einplanen.
Auch wenn du die Voraussetzungen erfüllst, musst du aus vertrags-, versicherungs- und datenschutzrechtlichen Gründen sowie zur Qualitätssicherung ein kurzes Training zur Überprüfung deiner medizinischen Qualifikation und Einweisung in die App durchlaufen. Das Training ist für jeden Mobilen Retter verpflichtend. Wir möchten unsere Mobilen Retter bestmöglich auf künftige Einsätze vorbereiten. Zudem ist beim Training die erforderliche Teilnehmervereinbarung zu unterzeichnen.
Bei zeitkritischen, lebensbedrohlichen Einsätzen, bei denen ein*e qualifizierte*r Ersthelfer*in auch ohne spezielle Ausrüstung wertvolle Ersthelfermaßnahmen noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes einleiten kann. Dazu zählen Einsätze wie Herz-Kreislauf-Stillstand, plötzlicher Herztod und/ oder Bewusstlosigkeit. Alle Einsätze, bei denen von einer Eigengefährdung des Mobilen Retters schon bei Alarmierung ausgegangen werden muss, werden von der Leitstelle pauschal ausgeschlossen.
Als Mobiler Retter wirst du von der Leitstelle alarmiert, wenn in deiner Nähe lebensbedrohliche Notfälle wie „Herz-Kreislauf-Stillstand“ oder „bewusstlose Person“ gemeldet wurden. Das Mobile Retter-System ist jedoch immer „nur“ eine – wenn auch sehr gute und lebensrettende – Ergänzung zum Regelrettungsdienst. Es werden folglich niemals Rettungswagen oder Infrastruktur im kommunalen Haushalt dafür gestrichen.
Technisch gesehen ist es kein Problem, dass du Mobiler Retter in mehreren Regionen werden kannst. Momentan ist es jedoch noch so, dass du in jeder Region eine Teilnehmervereinbarung unterzeichnen musst, damit du versicherungstechnisch überall abgesichert bist. Ob das für dich praktikabel ist, liegt bei dir.
Ja. Alle Mobilen Retter sind haftpflicht- und unfallversichert. [Zudem wurden eine Spezialstrafrechtsschutzversicherung und ein Ausgleich bei Kaskoschäden vereinbart.] Der Versicherungsschutz ist in der von dir unterschriebenen Teilnehmervereinbarung geregelt. Abgedeckt wird – wie in einer Versicherungspolice üblich – nicht vorsätzliches Handeln.
Grundsätzlich bist du 24/7 alarmierbar. Als Mobiler Retter legst du deine Bereitschaftszeit jedoch selbst fest. Dafür gibt es eine „Pausenfunktion“ in der App, mit der die Einsatzbereitschaft definiert werden kann. Es besteht keine Pflicht eine gewisse Bereitschaftszeit zu erfüllen.
Ja. Grundsätzlich hast du die Möglichkeit für Zeiten, in denen du nicht verfügbar bist in der App unter „Einstellungen“ eine Bereitschaftspause einzustellen.
Im Falle einer Alarmierung, kommt es immer darauf an, was du gerade tust und ob du wirklich für den Einsatz verfügbar bist. Bei triftigen Gründen kannst du den Einsatz in der App ablehnen. Wenn du z.B. nur „keine Lust“ hast, ist es eher wie bei einem Unfall, bei dem du vorbeikommst, unterlassene Hilfeleistung. Wenn du z.B. gerade dein zweijähriges Kind badest, ist die Garantenpflicht gegenüber deinem Kind größer, und du kannst nicht zum Einsatz. Diese Informationen sowie die Ortungsdaten werden nicht gespeichert. Letztlich musst du es selbst mit dir vereinbaren. Besser ist es also, in eine Bereitschaftspause zu gehen, so dass der Alarm nicht ins Leere läuft. Denn sonst würde erst nach 10-12 weiteren Sekunden der nächste Mobile Retter alarmiert werden. Diese Pause kannst du in deiner App einstellen.
Ein Verdienstausfall ist nicht gesetzlich verankert und wird nicht vergütet. Du hast in der Mobile Retter-App die Möglichkeit, selbst deine Verfügbarkeit zu verwalten. In der Regel erreichen wir daher medizinisch qualifizierte Ersthelfer*innen, die sich z.B. gerade in ihrer Freizeit befinden. Du legst deine Verfügbarkeit also selbst fest und müsstest eine entsprechende Verfügbarkeit während deiner Dienstzeit mit deinem Arbeitgeber klären.
Unsere Erfahrung zeigt, dass Arbeitgeber in der Regel gerne dazu bereit sind, ihre Mitarbeiter*innen für Mobile Retter-Einsätze freizustellen, da für gewöhnlich nur eine vergleichsweise kurze Abwesenheit zu erwarten ist (max. 30 Minuten). Eine Pflicht seitens des Arbeitgebers besteht jedoch nicht.
Verbrauchsmaterial wird grundsätzlich erst einmal nicht ersetzt, da Mobile Retter grundsätzlich keines mit in den Einsatz bringen. Eine Ausnahme bildet hier der bei der Erstunterweisung ausgegbene Schlüsselanhänger.
Die Smartphone-basierte Ersthelfer-Alarmierung setzt ausschließlich auf den Faktor Zeit bei für den Patienten lebensbedrohlichen Notfällen. Mobile Retter sind deswegen dazu angehalten, sich nach Alarmierung bzw. Beauftragung eines Einsatzes unverzüglich zum Notfallort zu bewegen, und nicht erst irgendeine Form von Ausrüstung, Kleidung oder sonstiges mitzunehmen. Dies hat bei einer kreislaufstillständigen Person keinerlei Nutzen. Jede*r Mobile Retter erhält beim kostenlosen Training eine Schlüsselbundtasche mit einer Beatmungsfolie und Handschuhen – das entspricht einer ausreichenden Eigenschutzausrüstung, mit der jeder Mobile Retter helfen kann.
Nach dem Einsatz kannst du dich gerne an uns wenden, um einen neuen Satz (Schlüsselbundtasche) zu erhalten.
Nein. Die meisten Mobilen Retter-Einsätze ereignen sich im häuslichen Umfeld, wo eine Warnweste absolut entbehrlich ist. Bei Einsätzen im Straßenverkehr bist du ohnehin bereits allgemein zum Tragen einer Warnweste verpflichtet; Eigenschutz muss immer die erste Maßnahme bleiben.
Bitte stelle dich bei Angehörigen und Rettungskräften mit deiner Funktion als Mobiler Retter vor und gib deine Qualifikation an. Bei Bedarf kannst du dich über den "Dienstausweis" in der App ausweisen.
Nein. Für Mobile Retter gibt es nach Einsatzbeauftragung keine Sonderrechte nach §35 StVO und auch keine Wegerechte nach §38 StVO.
Nach jedem Einsatz ist jeder Mobile Retter dazu angehalten, in der App ein Einsatzprotokoll auszufüllen. Darin erfasst du kurz den Zustand des Patienten beim Eintreffen sowie die vor Ort durchgeführten Maßnahmen. Zudem ist für etwaige nachfolgende Betreuungsmaßnahmen ein Nachsorgeprotokoll auszufüllen.
Als Mobiler Retter bist Du es gewohnt, mit nicht alltäglichen Belastungen umzugehen. Dennoch kann es für jeden Ersthelfer Einsätze geben, bei denen die bewährten Bewältigungsmechanismen an ihre Grenzen stoßen. Dann kann es zu körperlichen und/ oder seelischen Belastungsreaktionen kommen.
Wir lassen dich nicht allein! Weitere Informationen und Hilfsangebote findest du auf unserer Webseite unter „Nachsorge“.
Im Landkreis Peine verfügen wir zusätzlich zum angebot der Malteser Deutschland e.V. über eine Fachgruppe für Psychosoziale Notfallversorgung bei Einsatzkräften (PSNV-E). Diese kannst du jederzeit über uns oder direkt kontaktieren.
Aus persönlichen, beruflichen oder anderen Gründen, kann es dazu kommen, dass du deine Tätigkeit als Mobile Retter beenden möchtest. Gib uns hierzu Bescheid, damit wir die notwendigen Schritte einleiten können. Wir danken dir recht herzlich für dein ehrenamtliches Engagement.
Sollte eine besondere psychische Belastung, welche aus einem Einsatz resultiert, der Grund für diese Entscheidung sein, gib uns auch bitte diesen Fakt zur Kenntnis. Auch über deine Tätigkeit hinaus, liegt uns deine physische und psychische Gesundheit am Herzen.